Vom Traditionsverein lernen - Zahnärztinnen blicken hinter die Kulissen des 1. FC Nürnberg

Wie gelingt es einem Fußballverein, Fans auch in schwierigen Zeiten an sich zu binden? Wie nimmt man gesellschaftliche Verantwortung wahr und was hat das alles mit dem Fachkräftemangel in Zahnarztpraxen zu tun? Um diese großen Fragen ging es beim ladiesdentaltalk am 10. April 2019 in Nürnberg.

Eingeladen hatten Dr. Karin Uphoff und Mit-Initiatorin Larissa Baier von Reger Zahntechnik sowie die Deutsche Apotheker- und Ärztebank und PVS dental. Talkgast war Katharina Fritsch; sie leitet die Unternehmenskommunikation und das Corporate Social Responsibility Management des Traditionsvereins 1. FC Nürnberg.

Bei frischen Temperaturen traf man sich zunächst zu Sekt und Häppchen vor dem Fanshop des 1. FCN, den man in Franken liebevoll den „Club“ nennt. Dort stand das Schau-Mobil von Ritter Concept bereit, um die Zahnärztinnen über die Themen „Richtig sitzen, gut arbeiten“ und „Ergonomie am Arbeitsplatz“ zu informieren.

Von der Leistungssportlerin zur PR-Verantwortlichen

Mancher Fan des „Clubs“ dürfte die Netzwerkerinnen an diesem Abend beneidet haben: Eine so exklusive Führung durch die heiligen Hallen des 1. FCN gibt es sicher nicht alle Tage. Katharina Fritsch hatte viel zu erzählen. Die spannendste Geschichte war jedoch ihre eigene. Aufgewachsen in den letzten Jahren der DDR, wurde sie früh für den Leistungssport entdeckt: Als Rhythmische Sportgymnastin erlebte sie die ganze Härte des DDR-Sports – Doping inklusive. Nach dem Ende der DDR blieb Katharina der Rhythmischen Sportgymnastik treu. Ihr Sport führt sie hinaus in die weite Welt: Bis zu ihrem 17. Lebensjahr nahm sie an verschiedenen Europa- und Weltmeisterschaften teil; Höhepunkt waren die Olympischen Spielen 1996 in Atlanta.

Katharina Fritsch kennt die Anforderungen des Leistungssports aus eigener Erfahrung. Für ihren Beruf ist das ein enormer Vorteil: Katharina weiß, wie schwierig es für einen Sportler sein kann, nach einer Niederlage vor die Medien zu treten. Weil sie in solchen Situationen die richtigen Worte findet, gibt sie den Spielern immer wieder die Kraft, über den eigenen Schatten zu springen

Hinter den Kulissen des 1. FCN

Katharina Fritsch liebt ihre Arbeit beim 1. FC Nürnberg. Das merken die Teilnehmerinnen des ladies dental talk bei ihrer Führung durch das Stadion und dessen Katakomben. Sie erfahren, dass jedes Fußballstadion über zwei Gefängniszellen verfügt. Dort verharren Fans, die im Verdacht stehen, sich nicht an die Spielregeln gehalten zu haben, bis der Sachverhalt durch die Polizei geklärt wird. Katharina erklärt, wieso es im Fanblock der Nürnberger Ultras sogenannte Vario-Sitze gibt, die als Steh- und Sitzplätze nutzbar sind und warum die Nürnberger gerade Helene Fischer einen nigelnagelneuen Stadionrasen zu verdanken haben. Interessant ist auch die Besichtigung der erstaunlich unspektakulären Mannschaftskabinen, des VIP- und des Pressebereichs.

Der 1. FCN hat eine wechselvolle Geschichte: Seit seiner Gründung im Jahr 1900 holte der Verein neun Mal die deutsche Meisterschaft. Damit liegt der Rekordmeister hinter Bayern München auf dem zweiten Platz. Der Verein blickt auf eine ruhmreiche Geschichte zurück – die leider mit dem Ende der sechziger Jahre ins Stocken geriet. Seitdem gilt der Club als „Fahrstuhlmannschaft“: Nicht nur die Geschichte des Vereins ist legendär, sondern auch die Achterbahnfahrt der Auf- und Abstiege in den letzten Jahrzehnten.

Fans, Patienten, Mitarbeiter gewinnen und binden

Doch gerade der Umgang damit macht den Club zu etwas Besonderem. Zu einem Beispiel, das für Unternehmerinnen Vorbildcharakter haben kann: auch bei Niederlagen am Ball zu bleiben, Kraft zu schöpfen aus der eigenen Geschichte, Mitglieder zu halten und neue Fans zu gewinnen. Letzteres spielt für Katharina Fritsch und ihre Mitarbeiter eine große Rolle. Mit den sozialen Projekten des Vereins webt der Club ein Netz, das die unterschiedlichsten Menschen an den Verein bindet: Da gibt es Schulprojekte zum Thema „Rassismus“; da gibt es die XXL Clubberer, die ihren Pfunden mit Bewegung auf den Pelz rücken; da wird gemeinsam gelernt und gemeinsam Müll weggeräumt.

Die Marketing- und Social-Responsibility-Maßnahmen des 1. FC Nürnberg stießen auf großes Interesse bei den Zahnärztinnen. Denn auch für sie ist es eine Herausforderung, neue Patienten und vor allem neue Mitarbeiterinnen zu gewinnen. So diskutierten sie darüber, welche Auswirkungen der Fachkräftemangel auf ihre Arbeit hat, über welche Wege sie rekrutieren und mit welchen Maßnahmen sie auf ihre Praxis aufmerksam machen. Es ging um Stellenausschreibungen auf der Website oder in den sozialen Medien, um witzige Fotos für die Azubisuche, um neue Wege der Mitarbeiterführung und darum, wie jede Zahnärztin ihr Alleinstellungsmerkmal findet.

Der ladies dental talk Nürnberg hat wieder viel Spaß gemacht und zum Nachdenken angeregt. Ein großes Dankeschön für den begleitenden fachlichen Input gilt Larissa Baier (Reger Zahntechnik), Doreen Müller (PVS dental), Sabine Schimpf und Samira Noaparast (Deutsche Apotheker- und Ärztebank), Manuela Semanic und Arno Überall (Ritter Concept), Martina Mohr (Blue Safety) und Heidrun Schoppelrey (Schoppelrey-Kommunikation).

 

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